Dörthe Weddige-Degenhard, MdL für mehr Qualität in Kitas und Kinderkrippen

Die SPD will die Standards in Kitas und Kinderkrippen in Niedersachsen deutlich verbessern.
Die Landtagsfraktion der Sozialdemokraten präsentierte diese Woche in Hannover einen Gesetzentwurf, der auf eine Verkleinerung der Betreuungsgruppen sowie auf eine Erhöhung sder Verfügungsstunden für Gruppenleitungen abzielt.
Nach Angaben der Bildungspolitikerin Dörthe Weddige-Degenhard sieht derEntwurf vor, dass eine Erzieherin in Krippen für unter Dreijährige künftig nur noch für fünf statt bisher 7,5 Kinder zuständig sein soll. In einer Gruppe mit 15 Jungen und Mädchen müssten dann drei statt zwei Betreuungskräfte tätig sein.
Die Kosten für diese Maßnahmen beziffern sich lt. Weddige-Degenhard bei gegenwärtig rund 400 Krippengruppen auf rund 19,2 Millionen Euro jährlich. Sie sollten nach dem Verursacherprinzip (Konnexität)voll vom Land getragen werden.
Gleichzeitig ist beabsichtigt, die Zahl der Verfügungsstunden pro Gruppe von 7.5 auf zwölf Stunden zu erhöhen. Außerdem soll die Integration von Kindern mit Behinderungen in Krippen gesetzlich verankert werden. Bislang gibt es für diesen Bereich nur Einzelfallentscheidungen.
Im Kindergartenbereich hält es die SPD für notwendig, ab 2011 die Gruppengröße von zurzeit 25 Kinder auf 20 zu reduzieren. Dies würde bei gegenwärtig 8600 Gruppen mit 185.000 Kindern zur Einstellung von etwa 1000 zusätzlichen Erziehern führen und ab 2011 Kosten von 30 Millionen Euro verursachen. Aufgrund von Betriebskostenzuschüssen des Bundes sinke die tatsächliche Belastung jedoch beträchtlich.
Die SPD-Fraktion machte deutlich, dass dieser Maßnahmenkatalog zwingend notwendig sei, um die Qualität in der Kinderbetreuung wesentlich zu verbessern.
In ihre Rede zur Petition des Bündnisses für Kinder und Familien in Niedersachsen wies Weddige-Degenhard darauf hin, dass die Personalausstattung der niedersächsischen Kindertagessstätten deutlich unter den Empfehlungen der EU und der OECD liege. Sie forderte eine schrittweise Verbesserung der pädagogischen Mindeststandards. „Beim Ausbau der Kitas muss Qualität an erster Stelle stehen“, so Weddige-Degenhard.