Die Pläne der Landesregierung zur Zusammenarbeit zwischen Hauptschulen und berufsbildenden Schulen sind nicht durchdacht und teuer

In einer kleinen Anfrage fragen die SPD-Landtagsabgeordneten Marcus Bosse und Dörthe Weddige-Degenhard die Landesregierung welche Auswirkungen die geplanten Maßnahmen zur Veränderung der Schulstruktur im Landkreis Wolfenbüttel haben. Hintergrund für die Anfrage sind die Pläne der Landesregierung zur Zusammenarbeit von Haupt- und Realschulen.
So will die Landesregierung, dass die Hauptschule zukünftig mit Elementen der Berufsausbildung belastet wird. Die Hauptschulen sollen dafür einen „institutionellen Verbund“ mit einer berufsbildenden Schule bilden. Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Schuljahrganges sollen dann an zwei Tagen pro Woche Fachpraxis- und Fachtheorieunterricht im Umfang von 14 Stunden an der berufsbildenden Schule erhalten.
„Ich befürchte die Pläne werden zur Erhöhung der Kosten für die Schülerbeförderung im Landkreis Wolfenbüttel führen. Fraglich ist auch, ob die räumlichen Voraussetzungen vorhanden sind, um Schüler und Schülerinnen der Hauptschulen Remlingen, Sickte, der Werla Schule in Schladen, der Schule im Innerstetal in Baddeckenstedt, der Elm Asse Schule in Schöppenstedt, der Wilhelm-Raabe-Schule sowie der Erich Kästner Schule an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Wolfenbüttel und Umgebung zu unterrichten“, sagte Bosse. Abgesehen davon, dass der Vorschlag pädagogisch unausgegoren ist, er ist auch sonst völlig undurchdacht.
„Es kann doch nicht wahr sein, dass im Landkreis Wolfenbüttel zukünftig die Schülerinnen und Schüler der Hauptschulen an zwei Tagen pro Woche an der Carl-Gotthard- Langhans-Schule unterrichtet werden und die Kosten der Schülerbeförderung nicht bedacht wurden. Auch die Auswirkungen auf die Unterrichtsversorgung, den Schulalltag und Schulorganisation der Carl-Gotthard- Langhans-Schule und der Berufsschulen in der Umgebung muss die Landesregierung beantworten“, forderte Weddige-Degenhard.
Wenn die Pläne wider besseres Wissen umgesetzt werden, müsse die Landesregierung für die bestehenden Kosten gerade stehen. „Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“, so die Abgeordneten.