Dörthe Weddige-Degenhard: Desolate Lage in der schulpsychologischen Betreuung in Niedersachsen!

SPD-Landtagsfraktion stellt Entschließungsantrag zur Schulpsychologie und fordert die Landesregierung auf, endlich ein Konzept vorzulegen.

Die Landesregierung versucht seit Jahren den Anschein zu erwecken, es bestehe in dem Bereich Schulpsychologie ein zureichendes und funktionierendes Unterstützungs- und Beratungssystem. „Offensichtlich übersieht die Landesregierung dabei, dass die Zahl der Vollzeitstellen landesweit auf 38 gesunken ist“, so Dörthe Weddige-Degenhard. Damit kommen auf einen Schulpsychologen 32.000 Schüler und Schülerinnen. Diese Zahlen bestätigt auch der Verband der Schulpsychologen in Niedersachsen. Niedersachsen schließt damit im Bundesvergleich, wo der Durchschnitt bei 13.000 Schüler und Schülerinnen liegt, besonders schlecht ab.

Alle Landesregierungen hatten sich in der Folge der schrecklichen Ereignisse von Winnenden eine Stärkung der Schulpsychologie vorgenommen. Schulen sind heute eher mit einem größerem als mit geringerem Beratungsbedarf konfrontiert. Die „Eigenverantwortliche Schule“ erfordert ein gut funktionierendes Beratungs -und Unterstützungssystem, in dessen Rahmen es auch pädagogisch-psychologische Beratung unter Einbeziehung der Schulpsychologie und der Beratungslehrkräfte geben muß. „Bei meinen Besuchen in den Schulen erfahre ich seit langem, dass die Zahl der Kinder mit psychischen Problemen wie Magersucht, Selbstverletzung bis zur Suizidabsicht, Mobbing, Aggressionen zunehmen. Die Schulen werden mit all diesen Problemen allein gelassen“, erläuterte die Abgeordnete.

Die SPD-Fraktion fordert in ihrem Entschließungsantrag die Landesregierung auf, endlich ein Konzept vorzulegen, in dem die Aufgaben der Schulpsychologen in der Beratung, Begleitung und Konzeptentwicklung dargestellt werden. In diesem Konzept müssen auch die regionale Verteilung und die Standorte der künftigen schulpsychologischen Beratungsangebote berücksichtigt werden. Desweiteren wird die Schaffung von 60 neuen Stellen gefordert.

Andere Bundesländer haben inzwischen erkannt, dass eine Umkehr nötig ist. Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen stocken die Zahl ihrer Schupsychologen-Stellen beträchtlich auf. „Diesem guten Beispiel muss Niedersachsen auch folgen“, fordert Dörthe