Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse fordert die Niedersächsische Landesregierung auf, sich an der Finanzierung des Schulobstprogramms zu beteiligen. „Die Landesregierung weigert sich, die notwendige Gegenfinanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu leisten. Diese Haltung ist inakzeptabel!“

Das von der Europäischen Union entworfene Schulobstprogramm sieht vor, angesichts von europaweit 22 Millionen übergewichtigen Kindern, Obst und Gemüse in Grundschulen zu verteilen. Hierfür stellt die EU jährlich 90 Millionen Euro bereit. Doch damit das Obst auch bei unseren Schülern ankommt, muss sich das Land hälftig an den Kosten beteiligen. Im Falle Niedersachsens sind das 1,5 Million Euro. Das von CDU und FDP geführte Land Niedersachsen will allerdings lediglich über die Landwirtschaftskammer als zentraler Ansprechpartner für Schulen und Obstlieferanten quasi als Makler tätig sein. Eigenes Geld will das Land nicht in die Hand nehmen.
Die Begründung der Landesregierung besagt, es seien keine Mittel im Etat eingestellt. Das Landwirtschaftsministerium erklärte, dass für die Gegenfinanzierung „private Initiativen, Eltern oder Schulvereine“ herangezogen werden müssen. Bosse:“ Es kann doch nicht sein, dass von den Schulen erwartet wird, sich nach Sponsoren umzusehen, damit unsere Kinder sich gesünder ernähren. Ich erwarte ein sofortiges Umdenken der Landesregierung. Angesichts des vollkommen überdimensionierten Nachtragshaushaltes, der diese Woche eingebracht wurde, ist diese Begründung bestenfalls eine schlechte Ausrede.“