Seit Monaten verhandelt der Hebammenverband mit den Krankenkassen über einen Ausgleich für die stark gestiegenen Berufs-Haftpflichtprämien. Ab Juli 2010 sind jährlich fast 3.700 Euro fällig, während es im vergangenen Jahr noch 2.400 Euro waren. Diese Erhöhung ist jedoch nicht durch einen Anstieg der Schadensfälle verursacht , sondern durch die massiv angestiegenen Pflegekosten der Geschädigten.
Nach Auskunft des Niedersächsischen Hebammenverbandes ist bereits nur noch ein Viertel der freiberuflichen Hebammen in der Geburtshilfe tätig. „Problematisch wird die Situation besonders im ländlichen Raum durch das Schließen vieler geburtshilflicher Abteilungen bzw. ganzer Kliniken“, so Dörthe Weddige-Degenhard. Die Verhandlungen im März d.J. mit den Krankenkassen über einen entsprechenden Ausgleich für die Erhöhung der Haftpflichtprämien ist leider gescheitert. Von daher ist zu befürchten, dass das Angebot an außerklinischer Geburtshilfe weiter reduziert wird. „Eine flächendeckende Versorgung wäre dann für die Frauen nicht mehr sichergestellt“, erklärte die Abgeordnete.
Von der Landesregierung möchte Dörthe Weddige-Degenhard u. a. folgende Fragen beantwortet haben:
1. Wie stellt sich die derzeitige Versorgungssituation in Niedersachsen dar,
zahlenmäßig und geografisch?
2. Wie nimmt die Landesregierung ihre Verantwortung für die wohnortnahe
Versorgung mit Hebammen wahr?
3. Wie beurteilt die Landesregierung die Befürchtungen des
Hebammenverbandes, dass durch die Verschlechterung der Vergütung
eine Verschlechterung der wohnortnahen Versorgung von Schwangeren
eintreten wird?