Kampf gegen den Missbrauch im Bereich der Leih- und Zeitarbeit

Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse fordert von Ministerpräsident McAllister
mehr Engagement im Kampf gegen den Missbrauch im Bereich der Leih- und Zeitarbeit.
„Ich unterstütze ausdrücklich die Forderung der Gewerkschaften IG Metall und Ver.di an
den Ministerpräsidenten, eine neue Bundesratsinitiative gegen Lohndrückerei und gegen
den Dauerverleih von Arbeitnehmern anzustoßen. Damit könnte der Ministerpräsident das
fatale Abstimmungsverhalten der niedersächsischen Landesregierung im Bundesrat aus dem
vergangenen Jahr zu diesem Thema korrigieren und ein Zeichen für gute Arbeitsbedingungen im Land setzen“, sagte Bosse.
Mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen in Niedersachsen ergänzte Bosse: „Ich freue
mich für jeden, der den Weg aus der Arbeitslosigkeit findet. Das ist wichtig für jeden
Einzelnen und für den Aufschwung unserer Volkswirtschaft. Aber leider boomt der
Arbeitsmarkt vor allem bei der Leih- und Zeitarbeit. 36 Prozent der gemeldeten
Arbeitsstellen in Niedersachsen entstammten im August diesem Bereich. Damit hat sich der
beunruhigende Trend, dass das Normalarbeitsverhältnis immer seltener wird, fortgesetzt.
Es ist zwingend notwendig, das unbefristete Arbeitsverhältnis zu stärken und die Leiharbeit
wieder auf ihre Ursprungsfunktion zur Abdeckung von Auftragsspitzen zurückzuführen.“
„Die qualitativen Aspekte von Erwerbsarbeit müssen wieder stärker in den Mittelpunkt
rücken. Das Prinzip „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ muss auch bei der Leiharbeit gelten
und als Absicherung muss ein allgemeiner flächendeckender Mindestlohn eingeführt
werden. Außerdem muss die konzerninterne Verleihung durch eigene Leiharbeitsgesellschaften verboten werden“, so der Abgeordnete Die SPD habe hierzu bereits belastbare Vorschläge über die Bundestagsfraktion eingebracht. „Da aber bei der Bundesregierung kein Wille und kein Mut besteht, die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen, sind die Länder gefordert, prekärer Beschäftigung einen wirksamen Riegel vorzuschieben. Der Ministerpräsident kann sich der Unterstützung der niedersächsischen SPD sicher sein, wenn er bei seinen schwarz-gelben Länderkollegen für mehr Fairness auf dem Arbeitsmarkt wirbt“, so Bosse