Dörthe Weddige-Degenhard: Neue Schulform – Nein danke!

Die SPD-Landtagsabgeordnete bewertet das von der FDP- Landtagsfraktion vorgelegte Konzept der Einführung einer sogenannten „Niedersachsenschule“ kritisch. „Auch die FDP hat nun erkannt, dass das hergebrachte Schulsystem nicht mehr tragfähig ist. Mit ihrem Vorschlag verabschiedet sie sich von den Haupt- und Realschulen, obwohl gerade diese Partei hier in Wolfenbüttel noch vor Kurzem das Loblied auf das dreigliedrige Schulsystem gesungen hat.
Für mich ist wichtiger, dass sich die bestehende Schulstruktur bedarfsorientiert aufstellt. Das bedeutet, dass die kommunalen Schulträger die notwendige Flexibilität erhalten müssen, vor Ort zu entscheiden unter Berücksichtigung des Elternwillens“, betont Weddige-Degenhard.

Was der Elternwille sei, habe sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher gezeigt. „Die Eltern wollen kein zu frühes Sortieren. Sie wollen Gesamtschulen für ihre Region. Deshalb brauchen wir auch keine Diskussion über eine neue Schulform, die Kinder wieder in Schubladen einteilt. Wir brauchen stattdessen mehr Förderung für die Kinder und mehr Flexibilität für die regionale Gestaltung der Schullandschaften“, erklärt die Schulpolitikerin. Dazu gehöre vor allem die Abschaffung der hohen Hürde der Fünfzügigkeit bei der Errichtung von Gesamtschulen.

Dörthe Weddige-Degenhard kritisiert: „Eine Niedersachsenschule ist der hilflose Versuch, auf das Leerlaufen der Hauptschulen zu reagieren. Der Föderalismus ist für Eltern mit schulpflichtigen Kindern, die in ein anderes Bundesland umziehen, schon schwierig genug. Sollen sie sich jetzt auch noch mit einer Niedersachsen-, Hessen- oder Bayernschule herumplagen?“