Man traute seinen Augen nicht und glaubte wirklich an einen Aprilscherz, wenn man liest, dass sich die CDU-Ratsfraktion plötzlich für die Einrichtung einer Gesamtschule in der Stadt Wolfenbüttel einsetzt.
Dabei erinnern wir uns noch gut an die Aussage des Bürgermeisters bei seinem Amtsantritt, dass es mit ihm keine Gesamtschule geben werde. Wir erinnern uns auch noch daran, dass die inzwischen sehr beliebte IGS an der Wallstraße vom Landkreis eingerichtet werden musste, bei Stimmenthaltungen der CDU und FDP Fraktionen.
Dann gab es eine Gymnasialstrategie für die Stadt, bei deren Verabschiedung ich schon anmahnte, dass ein Gesamtkonzept auch für die Real- und Hauptschulen überfällig sei.
Vor zwei Wochen nun verabschiedeten die CDU und FDP Landtagsfraktionen gegen die Stimmen Oppositionsparteien ein Gesamtschul-Verhinderungsgesetz mit der Einführung der Oberschulen. Diese haben den Nachteil, dass sie nur zusammengelegte Haupt- und Realschulen sind und nicht die Möglichkeit des Abiturs eröffnen.
Noch vor der Verabschiedung dieses Gesetzes wollte die Ratsmehrheit die Einrichtung einer solchen Oberschule im Westen der Stadt prüfen lassen. Nun gibt es seit letztem Mittwoch das Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig, das die Schulbezirkssatzung der Stadt für nichtig erklärt.
Schon am nächsten Tag beantragt die CDU-Ratsfraktion die Prüfung der Einrichtung einer Gesamtschule im Westen der Stadt.
Da fragt man sich allen Ernstes , ob das noch eine verantwortungsvolle Schulpolitik ist oder nur Wahlkampfspiele gegen den Landkreis mit einem SPD-Landrat.
Prädestiniert wäre , wenn man die Überlegungen ernst nimmt, für eine Gesamtschule das Theodor -Heuss-Gymnasium, das zurückgehende Schülerzahlen zu verzeichnen hat und über eine hervorragende Ausstattung verfügt. Dummerweise gibt es dort einen Schulleiter, der ein erklärter Gegner von Gesamtschulen ist.
Die nächste Schulausschuss-Sitzung verspricht spannend zu werden.