


Müntefering sprach während seines Referats über die zukünftigen
Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. So müssten zukünftig nicht
nur immer weniger arbeitende Menschen für die Versorgung von immer mehr
Rentnern aufkommen, sondern auch der im Vergleich zu früheren Zeiten
durchschnittlich um mehr als fünf Jahre später erfolgende Eintritt ins
Berufsleben erfordere ein Nachdenken über die damit einhergehenden Folgen.
Des Weiteren würden mit einer steigenden Lebenserwartung auch die
Bezugszeiten der Altersversorgung steigen. Dieses allerdings verbunden mit
immer mehr Menschen, deren Altersbezüge aufgestockt werden müssen, weil
die ihnen zustehenden Renten nicht das Niveau der Grundsicherung
erreichten. Eine wichtige Voraussetzung, um diesen Entwicklungen entgegen
zu wirken, so Müntefering, sei die Einführung eines Mindestlohnes, der
neben höheren Einzahlungen in die Rentenkasse auch ein gleichzeitiges
Ansteigen der Rentenansprüche mit sich brächte.
Ein weiteres Problem, welches Franz Müntefering anstieß, war die Bezahlung
der Menschen, die im sozialen Bereich beschäftigt sind. So werde die
Arbeit von Altenpflegern aber auch die von Erzieherinnen immer wichtiger,
die Bezahlung sei aber weiterhin nicht angemessen. Wolle man dem Mangel an
Fachkräften in diesen und weiteren Bereichen entgegenwirken, so müsse man
die Attraktivität dieser Berufe steigern indem man sie finanziell besser
ausstattet.
SPD-Direktkandidat Falk Hensel betonte nach Münteferings Ausführungen aber
auch die Unterschiedlichkeit der Regionen Niedersachsens. Es müsse für
Ballungsräume wie Hannover oder Braunschweig andere Lösungen geben als für
den ländlichen Raum, der unter dem demographischen Wandel zu leiden hat.
Aus diesem Grund betonte Hensel nochmals die geplante Einführung der
Landesbeauftragten, welche die Präsens der Landesregierung in den
ehemaligen Regierungsbezirken deutlich erhöhen sollen und die Entwicklung
individueller Strategien für die verschiedenen Probleme entscheidend
vorantreiben sollen.